Hahnbach. (ibj) „Der wachsende Einfluss von Frauen ist das einzige Beruhigende an unserem politischen Leben“. Das Zitat des 1900 verstorbenen irischen Schriftstellers Oscar Wilde war gleichsam das Leitmotiv zur Feier des 40-jährigen Bestehens der Frauen-Union (FU) Hahnbach. Zahlreiche Mitglieder und viele Ehrengäste aus der einheimischen und regionalen Politik sowie aus Kirche und Gesellschaft füllten den Rittersaal. Ein Gemeinsames Essen und vier Klarinettistinnen gaben dem Festakt einen würdigen Rahmen.
Vorsitzende Evi Höllerer blickte auf den 12. März 1979 zurück. 19 Frauen aus Hahnbach und Umgebung beherzten den Grundsatz: „Aktive Frauen dürfen in der Politik nicht fehlen“ und gründeten auf Initiative der damaligen Bezirksvorsitzenden Ingrid Kurz und mit Unterstützung des CSU-Vorsitzenden Konrad Huber den Ortsverband. Inzwischen ist die Arbeitsgemeinschaft mit 135 Mitgliedern zum größten Ortsverband im Landkreis Amberg-Sulzbach herangewachsen. Seit 1990 ist die FU ununterbrochen mit drei Sitzen im Gemeinderat vertreten und habe in dieser Zeit einiges in der Marktgemeinde bewegt. So wurden z.B. nach deren Anträgen eine feste Beleuchtung für den Treppenaufgang zum Frohnberg errichtet, die Begrüßungsmedaillenübergabe für Neugeborene eingeführt und die Zahlung von 1000 Euro Baukindergeld durch die Gemeinde auf den Weg gebracht. Mit vielfältigen Veranstaltungen wie zum Fasching, Modeschauen, Ausflüge, Frühstücke und Dämmerschoppen mit politischen Informationen, Seniorennachmittage, Ferienprogramm für die Kinder und Herbstmarkt werde das gesellschaftliche Leben bereichert. So bleibe das Engagement von Frauen ein Markenzeichen moderner Gesellschaft und in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vielfältig und unentbehrlich.
Als Festredner führte Konrad Huber aus, dass die Gründung der FU vor 40 Jahren nicht selbstverständlich war. Mit großem Einsatzwillen haben sich die Frauen seit dieser Zeit Anerkennung, auch von politisch Andersgesinnter erworben. Neben der politischen Betätigung sei der Ortsverband auch zu einer kulturellen und gesellschaftlichen Institution herangewachsen. Aus den Erlösen vieler Veranstaltungen, wie Marktfest Herbstmarkt oder Adventsmarkt, werden an gemeinnützige und soziale Einrichtungen Spenden übergeben.
Auch bei den Entscheidungen im Kreisverband de FU seien die Hahnbacher Frauen gewichtig vertreten. So sei es nicht zufällig, dass auch im Kreistag schon über Jahrzehnte mit ihren Stimmen entschieden werde. Hinter allen Mandaten in den verschiedenen Gremien stehe die kontinuierliche Arbeit des Ortsverbandes im Vordergrund. Besonders wurde diese durch die Vorsitzenden Margarete Mildner, Brigitte Trummer und seit 2007 von Evi Höllerer gekennzeichnet. Zwischenzeitlich waren noch Marianne Gebert und Marika Kaiser als Vorsitzende im Amt. Das Motto „Näher am Menschen“ habe in all den Jahren das Handeln geprägt. Das Jubiläum solle Ansporn für die Aufgaben der Zukunft sein. Noch immer erfahren die Frauen nicht die nötige Anerkennung. Der Einsatz für Gleichberechtigung müsse auf allen Ebenen weiter eine Herausforderung in der immer noch von Männern dominierten Welt sein.
Als Gründungsmitglieder wurden Brigitte Birzer, Hedwig Heidlinger, Marie Himmer, Inge Huber, Ingrid Kurz, Olga Lehner, Margarete Mildner (Gründungsvorsitzende), Betty Puff, Rita Sperber, Brigitte Trummer, Erika Weiß, Ute Wild, Marianne Winkler und Elisabeth Wittkowski ausgezeichnet
Für 20-jährige Mitgliedschaft wurden Ingeluise Böhm, Gudrun Dotzler und Gabi Schötz geehrt.
30 Jahre sind Waltraud Barnutz, Inge Daucher, Hildegund Eck, Luise Gleich, Franziska Merkl und Barbara Zimniok dabei.
Für 40-jährige Treue wurden Theresia Demleitner, Betti Englhart, Inge Klober, Brigitte Siegert, Gerlinde Weber und Olga Winter geehrt.
Als Gründungsinitiatorin erinnerte Ingrid Kurz an die Anfänge und appellierte zur weiteren Mitarbeit. Hier würden zuverlässig lebbare Inhalte gestaltet. Vorsitzende Evi Höllerer sei als 3. Bürgermeisterin das Gesicht der Frauen-Union. Die Grußredner: Landrat Richard Reisinger, stellvertretende FU-Kreisvorsitzende Barbara Gerl, Pfarrer Dr. Christian Schulz, Bürgermeister Bernhard Lindner, JU-Vorsitzender Julian Schall und Raiffeisenvorstand Martin Sachsenhauser warteten mit Dank, Komplimenten und Präsenten auf. Die Erlangung der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung mit lebenswerter Gestaltung erfordere noch viel Arbeit. In der Frauenpolitik gehe es nicht nur um Haushalt und Familie. Die Einwände und Vorschläge der Frauen haben in der Kommunalpolitik Gewicht. CSU-Ortsvorsitzender Georg Götz stellte die sehr gute Zusammenarbeit heraus. Mit einem Viertel der Mitglieder sei der Anteil der Frauen im CSU-Ortsverband vorzeigefähig. Für die Mitfinanzierung der Feier übergab in Anlehnung an die 40 Jahre eine Spende von 400 Euro.
Mit der Bayernhymne und dem Deutschlandlied wurde der Festabend beendet.